Jan 19, 2023
Jogi Horst R. Brumms kleiner Weihnachtsgruß für Christen und
Buddhisten
Buddhismus kann keine Religion sein, da Religionen auf Vermutungen
basieren, Buddhismus aber auf Überprüfbarkeit. Verschiedene Linien
des Buddhismus sind immer vergleichbar und widersprechen sich
nicht. Man kommt nicht ohne den Grundlagenbuddhismus aus, worauf
alles andere aufbaut. Wenn man die Natur des Geistes versteht und
die Erfahrung darin hat, weiß man, dass man durch Hingabe an einen
bestimmten geistigen Aspekt selber diese Offenheit produziert und
dadurch Befreiung erlangen kann.
So,
wie es dies auch in theistischen Religionen gibt.
Im
japanischen Amida-Buddhismus und im Amitabha-Buddhismus der
tibetischen Tradition muss man nicht die ganze Zeit alles
durchüben, sondern fokussiert den Geist einsgerichtet auf eine
bestimmte Sichtweise und Verbindung, sodass letztendlich dasselbe
Ergebnis entsteht wie beim stufenweisen Weg. Es ist in der Struktur
ähnlich der Marien-Verehrung der Katholischen Kirche oder den
hingebungsvollen Gebeten der Christen allgemein zu Jesus.
Wenn evangelische Christen in das Buddhistische Institut Karma
Tengyal Ling kommen, versuche ich, sie in Ihrem Christenglauben zu
bestärken und sage ihnen, sie sollen aus tiefstem Herzen zu Jesus
beten. Wenn sie zu Gott beten, werden sie immer Probleme haben,
weil Gott für keinen konkretisierbar ist und sie nichts haben,
worauf sie sich stützen könnten. Für Katholiken kommt noch Maria
hinzu. Wenn Christen also einsgerichtet um Segen und Unterstützung
im Augenblick des Todes bitten, dann können die christlichen
Aspekte von Jesus bzw. Maria auch dazu führen, dass Menschen
Befreiung erlangen und nicht in niederen Daseinsbereichen
wiedergeboren werden.
Das
funktioniert auch, hat aber nichts mit Glauben zu tun. Davon bin
ich fest überzeugt.
Für
mich persönlich ergibt sich aus dem Thomasevangelium (welches nicht
in der Bibel steht) und den ersten 4 Büchern des neuen Testaments,
in denen Jesus selber spricht, dass Jesus ein Meditationsmeister
war. Ich gehe sogar davon aus, dass er Vajrayana-Lehren ausgedrückt
hat und ein Vajra-Meister mit Vajra-Schülern war, nur waren sie
leider keine fähigen Schüler.
In
der Bergpredigt sagte Jesus u.a.: "Ich rede nur zu Euch." Für die
Gemeinde in der Kirche war diese Predigt also nicht gedacht,
sondern für Jesus' direkte Schüler, welche heute theoretisch die
Priester und Pfarrer, Bischöfe und Kardinäle wären. Daran kann man
sehen, dass Jesus selbst nicht gläubig war. So ist das Ganze meiner
Meinung nach entstanden - der Jünger Petrus wurde Gottes und Jesus'
Repräsentant auf Erden, ein Mensch der Jesus nicht verstanden
hatte. So wie wir heute auch erleben, dass sogenannte Buddhisten
sich die Lehren zurecht legen, damit sie den eigenen Bedürfnissen
entsprechen.
Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Weisheit in den Texten
erhalten bleibt, wenn eine Person in vergangenen Zeiten echte
Weisheit von sich gegeben hat, auch wenn dies über mehrere Sprachen
übersetzt wurde. Die von einer realen Person stammenden Aussagen
können sehr oft übersetzt werden, doch der rote Faden der
Grundweisheit bleibt erhalten.
Mit
den allerbesten Wünschen zu Weihnachten und für das neue Jahr, Ihr
Jogi Horst R. Brumm
Horst R. Brumm, Jahrgang 1954, lernt und arbeitet seit über 30
Jahren in der gemeinnützigen, nichtgewerblichen Institution Karma
Tengyal Ling. Ihre Eminenz Khandro Rinpoche beauftragte ihn 2010,
zu lehren. 2016 erklärte sie ihn offiziell zum Jogi.
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